72. Friedenswallfahrt nach Neuengrün Startseite Zum Seitenende Inhaltsverzeichnis Mail an Webmaster
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Friedensstandarte am Samstag 2. September 2017
18:00 Uhr - Abholung der Wallfahrer am Ortseingang (von Richtung Schlegelshaid kommend)
18:15 Uhr - Begrüßung der Wallfahrer in der Kirche
18:30 Uhr - Übergabe der Friedensstandarte - Beginn der Betstunden (drei Betstunden)
21:15 Uhr - Lichterprozession zum Friedenskreuz, dort Wortgottesdienst, Predigt: Dekan Thomas Hauth (Reichenbach b. Teuschnitz). Eucharistiefeier auf dem Dorfplatz

Eine druckbare Version des Programmes 2017 finden Sie hier.
Friedenswallfahrt - Holzschnitt von Heinrich Schreiber
Am Samstag, den 2. September findet die 72. Friedenswallfahrt nach Neuengrün statt. Dazu laden der Dekanatsrat Kronach und der Dekanatsrat Teuschnitz sowie die Kuratiegemeinde Neuengrün ganz herzlich ein.

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg beschlossen Kriegsheimkehrer, aus Dankbarkeit ihrer Rückkehr, jährlich eine Wallfahrt nach Neuengrün durchzuführen. Tausende waren noch in Gefangenschaft. Im Jahr 1946 fand die erste Heimkehrerwallfahrt statt, bei der Prälat Georg Werthmann, ehemaliger Militärpfarrer und Stadtpfarrer von Kronach, sprach. Er war später der neue Generalvikar der Bundeswehr.

Die Wallfahrten waren zunächst zweitägig. Initiator war der Kronacher Heimatdichter Andreas Bauer. 1947 wurde ein Friedenskreuz von Weihbischof Dr. Arthur Michael Landgraf eingeweiht. Ein Jahr später war die Uraufführung des Legendenspiels von Neuengrün, das von Andreas Bauer geschrieben wurde. Letztmals kam es zur 70. Friedenswallfahrt im Jahr 2015 zur Aufführung und wird gemäß dem 5-jährigen Turnus in Jahr 2020 wieder gezeigt. In den ersten Jahren waren Politiker die Festredner. 1948 sprach Kultusminister Dr. Alois Hundhammer. Mehrmals war Justizminister und stellvertretender Ministerpräsident Dr. Josef Müller (Ochsensepp) in Neuengrün. 1952 war der Generalsekretär der CSU, Bundestagsabgeordneter Dr. Franz-Josef Strauß der Festredner.

Bereits 1949 wurde die erste Friedensstandarte geweiht. Zur 50. Friedenswallfahrt wurde eine neue Standarte angeschafft, die vom akademischen Bildhauer Heinrich Schreiber entworfen wurde. Sie wurde 1999 in Rom von Papst Johannes Paul II. gesegnet. Friedensstandarte beim Papst
Der Heilige Vater bat damals Dekanatsratsvorsitzenden Heinz Hausmann weiterhin für den Frieden in der Welt zu beten und die Wallfahrt durchzuführen. Seit sieben Jahrzehnten wandert die Friedensstandarte von Gemeinde zu Gemeinde. Bei der Übergabe wird versichert, dass alle Monate eine Friedensgebetsstunde abgehalten wird. Inzwischen fanden 750 Betstunden statt. Neben Weihbischof Dr. Artur Michael Landgraf waren seine Nachfolger die Weihbischöfe Martin Wiesend und Werner Radspieler und die Erzbischöfe Dr. Josef Kolb, Dr. Elmar Maria Kredel und Prof. Dr. Ludwig Schick in Neuengrün.

In diesem Jahr werden um 18.00 Uhr die Wallfahrer am Orteingang von der Blasmusik Neuengrün / Schlegelshaid abgeholt, ziehen in das Gotteshaus und werden dort von Pfarradministrator Pater Jan begrüßt. Nach der Übergabe der Friedensstandarte und drei Betstunden findet die Lichterprozession zum Friedenskreuz, oberhalb des Dorfes statt, wo der Wortgottesdienst abgehalten wird und Dekan Thomas Hauth predigen wird. Anschließend ist auf dem Dorfplatz die Eucharistiefeier mit mehreren Geistlichen. Während der Betstunden besteht auch die Möglichkeit zur Beichte. Viele Gläubige aus dem gesamten Frankenwald werden erwartet.

Gnadenbild Das Gnadenbild von Neuengrün wird bei der Lichterprozession mitgetragen. Nach einer mündlichen Überlieferung soll es unmittelbar in der Zeit vor der Reformation von einem unbekanntem Meister geschaffen worden sein. Da das Jesuskind große Ähnlichkeit mit dem bekannten Prager Jesulein aufweist, spricht man die Statue einem böhmischen Bildschnitzer zu. Diese Ansicht hielt sich von Anfang an bis in unsere Zeit.
In den zurückliegenden 69 Jahren kamen zu den Friedenswallfahrten viele tausende Menschen, die alle gestärkt und in großer Dankbarkeit die Gebetsnacht von Neuengrün erlebten. Auch heute ist es wichtig, 72 Jahre nach Kriegsende, für den Frieden in der Welt zu beten. Unfrieden und Hass gibt es ständig. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es bisher viele kriegerische Auseinandersetzungen bis in die heutigen Tage. Die Menschen in der Bundesrepublik haben allen Grund zu danken, für Frieden in Freiheit, den sie erleben dürfen und für die Wiedervereinigung ohne Blutvergießen.

Zu den Berichten der Wallfahrten aus den vergangenen Jahren und zum 2008 neu errichteten Friedenskreuz.