65. Friedenswallfahrt nach Neuengrün Startseite Zum Seitenende Inhaltsverzeichnis Mail an Webmaster
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Friedensstandarte am Samstag 4. September 2010
18:00 Uhr - Abholung der Wallfahrer am Ortseingang
18:15 Uhr - Begrüßung am Pfarr- und Jugendheim. Aufführung des "Legendenspiel von Neuengrün" auf der Freilichtbühne
anschl. - Übergabe der Friedensstandarte in der Wallfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt" an die Pfarrei Zeyern. - Betstunden
21:15 Uhr - Lichterprozession zum Friedenskreuz, Ansprache: Regionaldekan Teuchgräber, Kronach. Anschl. Eucharistiefeier auf dem Dorfplatz
Am Samstag, den 4. September findet die 65. Friedenswallfahrt nach Neuengrün statt. Dazu laden der Dekanatsrat Kronach und der Dekanatsrat Teuschnitz sowie die Kuratiegemeinde Neuengrün ganz herzlich ein.

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg beschlossen Kriegsheimkehrer, aus Dankbarkeit ihrer Rückkehr, jährlich eine Wallfahrt nach Neuengrün durchzuführen. Tausende waren noch in Gefangenschaft. Im Jahr 1946 fand die erste Heimkehrerwallfahrt statt, bei der Prälat Georg Werthmann, ehemaliger Militärpfarrer und Stadtpfarrer von Kronach, sprach. Er war später der neue Generalvikar der Bundeswehr.

Die Wallfahrten waren zunächst zweitätig. Initiator war der Kronacher Heimatdichter Andreas Bauer. 1947 wurde ein Friedenskreuz von Weihbischof Dr. Arthur Michael Landgraf eingeweiht. Ein Jahr später war die Uraufführung des Legendenspiels von Neuengrün, das von Andreas Bauer geschrieben wurde. Letztmals kam es zur 60. Friedenswallfahrt im Jahr 2005 zur Aufführung. In den ersten Jahren waren Politiker die Festredner. 1948 sprach Kultusminister Dr. Alois Hundhammer. Mehrmals war Justizminister und stellvertretender Ministerpräsident Dr. Josef Müller (Ochsensepp) in Neuengrün. 1952 war der Generalsekretär der CSU, Bundestagsabgeordneter Dr. Franz-Josef Strauß der Festredner.

Bereits 1949 wurde die erste Friedensstandarte geweiht. Zur 50. Friedenswallfahrt wurde eine neue Standarte angeschafft, die vom akademischen Bildhauer Heinrich Schreiber entworfen wurde. Sie wurde 1999 in Rom von Papst Johannes Paul II. gesegnet. Friedensstandarte beim Papst
Der Heilige Vater bat damals Dekanatsratsvorsitzenden Heinz Hausmann weiterhin für den Frieden in der Welt zu beten und die Wallfahrt durchzuführen. Seit 60 Jahren wandert die Friedensstandarte von Gemeinde zu Gemeinde. Im vergangenen Jahr wurde sie von der Freiwilligen Feuerwehr Schnaid übernommen und wird am ersten Septembersamstag an die Pfarrei Zeyern weitergegeben. Bei der Übergabe wird versichert, dass alle Monate eine Friedensgebetsstunde abgehalten wird. Inzwischen fanden 732 Betstunden statt.

Neben Weihbischof Dr. Artur Michael Landgraf waren seine Nachfolger die Weihbischöfe Martin Wiesend und Werner Radspieler und die Erzbischöfe Dr. Josef Kolb, Dr. Elmar Maria Kredel und Prof. Dr. Ludwig Schick in Neuengrün.

In diesem Jahr werden um 18.00 Uhr die Wallfahrer am Orteingang vom Musikverein Zeyern abgeholt und ziehen zum Pfarr- und Jugendheim. Nach der Begrüßung durch Pfarrer Heinrich Chelkowski wird das von Andreas Bauer geschriebene und 1947 uraufgeführte Legendenspiel geboten.

Nach der Übergabe der Friedensstandarte und zwei Betstunden findet die Lichterprozession zum Friedenskreuz, oberhalb des Dorfes statt, wo der Wortgottesdienst abgehalten wird und der Kronacher Stadtpfarrer Teuchgräber predigen wird.

Anschließend ist auf dem Dorfplatz die Eucharistiefeier mit mehreren Geistlichen. Während der Betstunden besteht auch die Möglichkeit zur Beichte. Viele Gläubige aus dem gesamten Frankenwald werden erwartet.

Das Gnadenbild von Neuengrün wird bei der Lichterprozession mitgetragen. Nach einer mündlichen Überlieferung soll es unmittelbar in der Zeit vor der Reformation von einem unbekanntem Meister geschaffen worden sein. Da das Jesuskind große Ähnlichkeit mit dem bekannten Prager Jesulein aufweist, spricht man die Statue einem böhmischen Bildschnitzer zu. Diese Ansicht hielt sich von Anfang an bis in unsere Zeit.

In den zurückliegenden 64 Jahren kamen zu den Friedenswallfahrten viele tausende Menschen, die alle gestärkt und in großer Dankbarkeit die Gebetsnacht von Neuengrün erlebten. Auch heute ist es wichtig, 65 Jahre nach Kriegsende, für den Frieden in der Welt zu beten. Unfrieden und Hass gibt es ständig. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es bisher viele kriegerische Auseinandersetzungen bis in die heutigen Tage. Die Menschen in der Bundesrepublik haben allen Grund zu danken, für Frieden in Freiheit, den sie erleben dürfen und für die Wiedervereinigung ohne Blutvergießen.

Zu den Berichten der Wallfahrten aus den vergangenen Jahren.